Eigentlich gibt es keinen bestimmten Grund, den Weg zum Bürgenstock auf sich zu nehmen. Die Villa Honegg hat keinen direkten Seezugang, keine Skipiste in der Nähe und ein übersichtliches Spa. Und trotzdem oder vielleicht genau deshalb vollbringt dieser Ort ein Wunder und versetzt seine Besucher innerhalb kürzester Zeit in Tiefenentspannung.
Hat man das, zugegeben nicht besonders pittoreske Städtchen Ennetbürgen hinter sich gelassen und fährt die Serpentinen bergwärts, vorbei an alten Bauernhöfen und neuen Luxusbauten, erscheint – just in dem Moment, in dem man sich sicher war, irgendwo falsch abgebogen zu sein – am Hang thronend die Villa.
Die Architektur überrascht: fünfstöckig, mit weißer Fassade und sanftblauen Fensterläden, erinnert das 1905 erbaute Hotel an den Gustavianischen Stil, der im 18. Jahrhundert in Schweden verbreitet war, in der Innerschweiz auf fast 1000 Meter über dem Meer aber doch eher ungewöhnlich ist.
Umso mehr erstaunt, dass Hotelgründer Emil Durrer sein Haus entgegen aller Einwände seines Umfelds in Eigenregie plante, baute und 1906 eröffnete. Obwohl sich auf dem Bürgenstock seitdem sicherlich einiges verändert hat, kommen Besucher von überallher immer noch aus demselben Grund: um der Hektik des Alltags zu entfliehen.
Blickt man vom Balkon aus über saftig grüne Wiesen auf den Vierwaldstätter See und die Berge, hört man außer Vogelgezwitscher und leisen Stimmen, die von der Terrasse heraufwehen, nichts – und mit einem Gefühl der wohligen Gewissheit seufzt man und sagt zu seinem Gegenüber, dass es sicherlich keinen besseren Ort gibt, um einfach einmal nichts zu tun.
Man legt sich in einen der Liegestühle auf der Wiese, bestellt Tee und eine Cremeschnitte, die große Schweizer Schwester des französischen Mille-feuille, und schwimmt ein paar Bahnen im Pool, der, so munkelt man, die Hauptattraktion des Hotels sei
Bekocht wird man mit Schweizer Spezialitäten, wie Nidwaldner Gerstensuppe oder Älplermagronen-Ravioli. Das Menü ist eine Reise durch die Innerschweiz. Vom Brot aus Baden bis zu den Pilzen aus Schwyz stammen fast alle Ingredienzien aus der Region, manche davon sogar aus dem hoteleigenen Garten.
Wem bei all der Idylle doch nach etwas Abenteuer ist, fährt ins eine halbe Stunde entfernte Luzern. Die berühmte hölzerne Kapellbrücke kann man getrost den Massen überlassen und stattdessen durch die Sträßchen der Altstadt schlendern. Skandinavisches Design shoppt man bei Einzigwert (einzigwert.ch), handgemachte süße Souvenirs bei Max Chocolatier, und eine köstliche Stärkung liefern Moules et Frites oder Hacktätschli im „Gasthaus Drei Könige“. Lässt man den Tag Revue passieren, ist man sich sicher, nichts falsch gemacht zu haben – und trotzdem morgen lieber gleich auf dem Bürgenstock zu bleiben, um zu genießen, wofür man hergekommen ist: das süße Nichtstun.
Villa Honegg, DZ im Haupthaus ab ca. 500 € pro Nacht, DZ in der Dependance ab ca. 460 € pro Nacht. villa-honegg.ch
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